Gesundheit auf Reisen
Wir Menschen haben alle nur eine Gesundheit. Somit ist dies – neben Zeit – das wichtigste Gut. Der Gegenspieler der Gesundheit ist Krankheit. Und Krankheit oder krank sein ist ätzend. Besonders dann, wenn man auf Reisen ist. Eine Krankheit kann die ganze Reise verderben. So bleibt sie zwar ewig im Gedächtnis, jedoch nicht als gute Erinnerung.
Grundlage für gute Gesundheit
Um zu verstehen, wie sich Krankheit entwickelt, braucht es vorab Basiswissen über die Erhaltung der Gesundheit, denn Gesundheit ist nicht nur das Ausbleiben von Krankheit. Jeder kann aktiv und vorbeugend etwas für seine Gesundheit tun. Das Thema ist im Prinzip sehr komplex, beinhaltet auch gewisse chemische Themen. Ich versuche es daher möglichst einfach und unkompliziert zu beschreiben.
Nun, der Mensch wird geboren mit einem intakten Immunsystem. Dieses ist bereits im Mutterleib entwickelt (noch nicht voll ausgebildet) worden und wird als unspezifisches Immunsystem betitelt. Das Abwehrsystem wird während der ersten 10 Lebensjahre dann weiter ausgebildet zur spezifischen Immun-Abwehr. Das Gesamtergebnis ist ein hoch effektives Abwehrsystem, dass ein Leben lang lernfähig bleibt.
Eines der besten Trainingsmethoden für Kinder ist daher, wenn sie an die frische Luft gehen. Quängelt der kleine Racker also einmal im Wohnzimmer, stellt diesen bei Regen vor die Tür und lasst ihn in der tiefsten Wasserpfütze schwimmen gehen.
Doch das alleine schützt natürlich nicht vor Krankheiten. Als Erwachsener kann das Immunsystem aktiv unterstützt werden. Hierzu hilft das Wissen über den Basen-Säure-Haushalt.
Was ist das – Basen-Säure-Haushalt
Jeder, der in Biologie oder Chemie nicht geschlafen hat oder einen Fensterplatz inne hatte, weiss was geschieht, wenn man einen Hühnchen-Knochen 24 Stunden in Coca Cola einlegt. Der Knochen ist weich wie Gummi. Was ist passiert? Die Säure von Cola hat sämtliche Mineralien aus den Knochen gezogen. Mag ja sein das die Vorstellung von Gummimensch sein verlockend ist, besonders beim Sex. Das gäbe da ein paar Tolle Stellungen zu probieren. Doch ohne Mineralien ist der Mensch nicht lebensfähig.
Basen-Säure-Haushalt ist ein physiologischer Regelmechanismus der die Konstanthaltung oder auch Homöostase genannt, im Körper aufrecht erhält und damit dem pH-Wert dient. Das arterielle Blut besitzt einen pH-Wert von 7,35 – 7,45. Steigt oder sinkt der pH-Wert des Blutes über diese Grenze hinaus, ist Exodus, Muerte, Abdanken, die Radieschen von unten anschauen oder einfach nur Tod. Der Fachbegriff dazu, wenn Zellen durch Übersäuerung sterben, nennt sich Azidose. Das Gegenteil, also bei einem Basenüberschuss, nennt sich Alklose.
Hat der Arzt gefragt?
Hat irgendein Arzt, den ihr aufgesucht hat, jemals zu euch gesagt, er möchte gerne euren pH-Wert wissen? Nein? Kein Wunder – die meisten Ärzte machen sich nicht die Mühe diesen Wert mit in die Diagnose aufzunehmen.
Der Körper hat zwar eine Vielzahl an Puffersystemen, in denen überschüssige Säure eingelagert werden kann und das auch über längere Zeit. Doch irgendwann sind diese Puffer ebenfalls ausgeschöpft und die Säure kann nicht mehr abtransportiert werden. Ist dies der Fall, zieht diese Säure – wie oben beim Cola-Hühnchenknochen-Beispiel – die Mineralien aus Knochen, Gewebe, Muskeln etc. Der Körper übersäuert. Nein, ihr werdet nicht zum Gummimenschen mutieren für tolle Sexspiele.
Wo Säure ungehindert wirken kann, werden Organe angegriffen. Hat dieser Prozess einmal begonnen, werden sich irgendwann Symptome von Krankheiten zeigen. Doch diesem Prozess kann aktiv entgegen gewirkt werden indem dem Körper einerseits nicht zuviel Säure, andererseits mehr Basen zugeführt wird.
Und wie geht das mit dem Zuführen von Basen?
Jedes Lebensmittel das wir uns zuführen besitzt bestimmte chemische Eigenschaften. Jene Lebensmittel welche bei der Verstoffwechselung im Körper sauer werden besitzen ein Wasserstoff-Ion – also H+. Jene, welche basisch im Körper verstoffwechselt werden, besitzen dieses H+ Ion nicht. Natürlich spielen CO2 und die OH- Ionen auch eine Rolle. Doch diese lasse ich hier aussen vor.
Und an dieser Stelle mag der eine oder andere nun die Nase rümpfen. Warum? Die meisten Lebensmittel die mit Vorliebe gegessen werden, sind Säurebildend. Dazu gehört Fleisch, Hühnchen, Fisch, Kaffee, Schwarztee, Wurstwaren, Zuckerhaltige Speisen. Basenbildende Lebensmittel sind hauptsächlich Gemüse, Salat, Früchte, Gewürze. Ich weiss, klingt erstmal total beschissen.
Doch das heisst nicht, dass auf alles was nicht nur dem Freude bereitet, verzichten muss. Es ist das Mass, die Menge die entscheidend ist. Jeden Tag Fleisch essen muss nicht sein. Da stimmen sicher auch die Fleischtiger zu. Denn abwechslungsreich essen geht anders als ständig nur Fleisch auf dem Teller zu haben.
Es ist ganz leicht. Esst mehr Gemüse und Früchte – dazu kann auch ein Steak oder eine Hühnchenbrust genossen werden. Wer sich ein wenig mit den säure- oder basenbildenden Lebensmitteln auseinandersetzt, beziehungsweise mit deren Zubereitung, wird schnell erkennen, dass eine gesundheitsunterstützende Ernährung nicht langweilig sein muss. Und sogar noch leckerer schmecken kann als nur das tägliche Einerlei wie Schnitzel oder Bratwurst.
PS: Ich habe bewusst keine Tabelle der Lebensmittel hier eingefügt. Gebt bei eurer Suchmaschine einfach den Begriff “Säure-Basen Lebensmittel” ein und ihr werdet jede Menge an Listen erhalten.
Quelle Titelbild: Subtil
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