Was wir vermissen von North- und South Carolina und Georgia

Wir vermissen Bäume und Old Men’s Beard. North-, South-Carolina und Georgia – das sind die drei Staaten mit den schönen Eichenbäumen und den Pflanzen die tief nach unten hängen. Das ist einfach nur unbeschreiblich schön anzuschauen. 

Uralte Eichen und Old Men’s Beard

Ich fand Bäume schon immer faszinierend. Die Formen der Gesamterscheinung, die verschiedenen Blätter und deren geometrische Gleichheit, die Rinde – mal sanft, mal rauh, mal glatt. Aber Hühnerhaut kriege ich beim Anblick der grossen, riesigen alten Eichen. Eine gewaltige, rund 400 bis 500 Jahre alte Eiche namens Angel Oak steht nahe Charleston. Sie ist 20 Meter hoch (das ist nicht das beeindruckende Mass), misst nur 8,5 Meter im Umfang, spendet jedoch Schatten für rund 1600 m2 Fläche. Boff… das ist einfach nur unwahrscheinlich gross. Der längste Ast ist 57 Meter. 57 Meter… ist das nicht schier unglaublich?

Und da gibt es noch die Old Men’s Beard. Was ist das? Nun, es ist eine Pflanze der Gattung Usnea und umfasst Flechten die von Bäumen herunterhängen. Im deutschen Sprachgebrauch wird das auch als Baumbart bezeichnet. Interessant ist die Pflanze auch aus medizinischer Sicht. Denn sie hat eine antibiotische Wirkung was also nichts anderes ist als ein Antibiotikum, gewonnen als Uninsäure.

Friedhöfe mit Charakter

Besonders in South Carolina sind auch die Friedhöfe sehr schön und man sollte diese besuchen. Achtet dabei aber auf den Respekt der Toten gegenüber. Wenn man auf den Pfaden in den Friedhöfen schlendert und sich die mächtigen Äste der grossen Bäume schützend über die Gräber erheben, die Old Men’s Beard sanft vom Wind sich bewegen, dann hat das eine magische Wirkung. Es ist ruhig und beruhigend und ich könnte stundenlang hier sein. Es ist so friedlich.

Der Charme des Südens

Die Südstaaten haben ihren ganz eigenen Charme. Die Menschen sind hier anders. Die Akzente sind teilweise richtig schwer zu verstehen. Da musste ich schon das eine oder andere mal zweimal nachfragen was er denn nun gemeint hat. Jedoch auch beim zweiten mal der Erklärung verstand ich im Grunde nur Bahnhof. 

Auch wenn die Landschaft und die Städte der Südstaaten mit ihrem Charme und ihrer Schönheit den Besucher verzaubern, ist in diesen Staaten geht auch viel Leid einher. Die Sklaverei hatte hier Hochkonjunktur und das ist die grosse Schattenseite dieser Staaten welche sie wohl nie los werden. 

Besuch auf einem Flugzeugträger

Wir haben uns auf einem Flugzeugträger in Charleston dann mal umgeschaut. Es ist die USS Yorktown, welche hier seit rund 40 Jahren als Zeitmaschine der militärischen Geschichte der USA vor Anker liegt. Mit diesen Gefährt führt die USA der Welt vor, dass sie ein Imperium ist und die vergangenen – sagen wir 70 Jahren – immer mal wieder illegale Angriffskriege ausgeführt hat.

Dennoch sind diese Stahlkonstrukte faszinierend und Mega gross. Die USS Yorktown ist 270 Meter lang und diente rund 3400 Soldaten als Behausung. Als Anschauungsmodell sind dann auf Deck auch ausrangierte Flugzeuge wie Tomcat oder Wildcat zu sehen – und natürlich andere Fluggeräte wie Helikopter. 

Auch die Schlafstationen oder der Zahnarztstuhl kann besichtigt werden. Und wenn man sich dann auf eine Gedankenreise begibt, wie die damals wohl einen Zahn gezogen haben, dann freut man sich riesig über die technischen Fortschritte von heute. Der Narkosehammer ist einem angstfremden Gel mit Erdbeergeschmack gewichen. Was eine Lokalanästhesie massiv freundlicher und angenehmer macht.

Fazit

Uns gefallen die Südstaaten in landschaftlicher Hinsicht enorm. Die Häuser, erbaut im Kolonialstil, sind ebenso faszinierend wie bewundernd anzuschauen. Es ist aufgeräumt, sauber, sehr ruhig und friedlich. Jedoch sind die Millionen von Moskitos aufgrund der Nähe zu den Swamps – Sümpfen – unerträglich und massig nervig. Moskitos sind eine Scheiss Erfindung von der Natur. Wir vermissen die Südstaaten und deren Charme.