Dubu on the road

So ist man(n) wirklich autark

Autark - Autarkie beim Rasieren

So ist man(n) wirklich autark

Autark sein – das wollen alle Womo- und Expo-Besitzer. Am liebsten Nonstop autark sein. Doch immer wieder gibt es so kleine alltägliche Gerätschaften wie Haarföhn der Frau oder der Rasierapparat des Mannes welche den freiheitsliebenden und unabhängigen Camper doch wieder an eine Steckdose zwingen. OK – manch einer wird jetzt sagen: «Hei, ich habe Solar auf dem Dach. Ich brauch kein Landstrom.» «Na gut», sage ich, «aber wirklich autark bist du dabei doch nicht. Bist auf die Solaranlage angewiesen. Kommt voll gut bei Regenwolken.» Jaja… bin ein bisschen ironisch. Wer also wirklich voll unabhängig sein will, dem will ich hier noch ein wenig Potential aufzeigen. So ist man(n) wirklich autark. 🙂

So ist man(n) wirklich autark

Um es gleich vorne weg zu nehmen – jene die jetzt einwenden sie tragen sowieso einen Bart – können den Bericht ja trotzdem lesen. Vielleicht kriegen sie ja Lust das kratzige Teil unterhalb der Nase von Ost nach West zu entfernen.

Was braucht es also um sich autark zu rasieren? Rasiermesser, Rasierpinsel, Abziehriemen, Rasierseife und Rasierschale. Alles Dinge die klein und kompakt sind und wenig Platz benötigen. Und alles ohne Strom. Doch einfach so drauflos fuchteln mit dem scharfen Rasiermesser empfehle ich nicht, denn sonst gibt’s massig Bandagen im Gesicht und man schaut aus wie eine Mumie.

Gestartet wird mir warmen Wasser mit welcher die Gesichtshaut benetzt wird. Es geht auch mit kaltem Wasser, nur werden die Barthaare dann nicht so weich und es ziept beim Rasieren. Um Wasser zu sparen kann auch ein Lappen in warmes Wasser getaucht werden und diesen auf das Gesicht legen. Mit dem Rasierpinsel die Rasierseife aufschäumen und auftragen. Das Rasiermesser vor dem Ansetzen kurz über den Abziehriemen ziehen. Das schärft das Messer nach und entfernt allfällige Barthaare von der Rasur davor – und rasieren, fertig.

Bei dieser Art von Rasur ist ein kratziges Geräusch auszumachen. Das kommt daher, dass die Fläche des Rasiermessers ein gewisses Volumen aufweist und damit eine Art Resonanzkörper bildet, was das Schneiden der Barthaare gegenüber den Wegwerfrasierern somit klangvoller macht. Um ein Babyhaut-glattes Gesicht zu erhalten, sollte die Rasur zwei Durchgänge haben.

Folgend eine Quick-Anleitung für die langsame, klassische Rasur:

  1. Baarthaar einweichen
  2. Einschäumen, unbedingt mit Dachshaarpinsel und einer guten Seife / Creme
  3. Schaum 3 Minuten einwirken lassen
  4. Mit dem Strich rasieren (Wuchsrichtung des Haares)
  5. Nochmals einschäumen
  6. Gegen den Strich rasieren
  7. Mit kaltem Wasser Schaumreste entfernen
  8. Mit sauberem Tuch trockentupfen
  9. Aftershave oder Afterbalm auftragen – sofern man(n) das will und braucht
  10. Die perfekte Rasur und das gepflegtes Aussehen geniessen

Die Utensilien für autarkes rasieren

Du willst unabhängig sein und dich wie ein echter Kerl fühlen inmitten der freien Natur? Ein paar Punkte will ich dir noch erklären denn die Vielfalt auf dem Markt für autarkes Rasieren ist gross. Zu Beginn brauchst du etwas mehr Zeit, je nach Talent mehr oder minder viel Übung. Die ersten Versuche wirst du mit etwas mehr Vorsicht angehen weil du weisst, dass das Rasiermesser sehr scharf ist. Aber hei – jedes Rasiergerät hat irgendwo eine scharfe Klinge. Das Rasiermesser zeigt das nur ehrlicher.

Das Rasiermesser – Hauptwerkzeug für autarkes rasieren

Das Rasiermesser ist das Sinnbild für Schärfe – und eine Anschaffung fürs Leben. Richtig gepflegt, hält das Teil ewig. Rasiermesser ist aber nicht gleich Rasiermesser. Wo sind die Unterschiede? Eines sei an dieser Stelle vorausgeschickt. Ein Rasiermesser – auch für Anfänger – kostet zwischen 120 und 170 Franken (wären so 100-150 Euro). Dafür gibt es keine Ausgaben für Ersatzklingen. Wer zum Start nicht ganz soviel ausgeben will, der kriegt für 20 – 40 Franken (wären 10 bis 25 Euro) ein Wechselklingen-Rasiermesser.

Grundsätzlich gibt es zwei Breiten für Rasiermesser. Das 5/8″ für die ungeübte Hand und das 7/8″ für den Fortgeschrittenen. Das muss aber jeder für sich entscheiden was im in der Hand besser liegt. Was noch erwähnenswert ist, sind die Kopfformen. Je nach Kopfform ist es einfacher an schwierige Stellen zu kommen bzw. dem Bart eine beinahe schon künstlerische Form zu geben.

Kopfformen Rassiermesser

Rasiermesser Kopfformen: 1. Gradkopf, 2. Rundkopf, 3. Französischer Kopf, 4. spanischer Kopf

Der Abziehriemen – für die nötige Schärfe

Ein wichtiges Zubehör für die Messerrasur ist ein Abziehriemen oder Streichriemen aus Leder. Dieser wird quasi bereits ab der ersten Rasur nötig. Und warum braucht es so einen Abziehriemen? Ganz einfach: Die sehr feine Schneide des Rasiermessers verfügt über einen dünnen Grat, der vor jeder Rasur wieder aufgestellt werden muss. Während jeder Rasur wird dieser Grat in Mitleidenschaft gezogen, aber auch durch Relaxationsprozesse im Metall kann der Grat durch einfaches herumliegen krumm werden. Deshalb muss auch ein neues Rasiermesser vor jeder Rasur abgezogen werden, um den Grat wieder aufzurichten.

Der Rasierpinsel – Massage für das Gesicht

Kauf nicht irgendein Rasierpinsel. Meist wird Dachshaar (ist teurer) verwendet, obschon es günstigere Rasierpinsel aus Schweineborsten, Rosshaar oder synthetischen Fasern gibt. Pinselköpfe mit Dachshaar werden in drei Gütestufen angeboten. Stockhaar, Zupfhaar und Silberspitz. Wer einmal einen Rasierpinsel aus Dachshaar – und ganz speziell von der Bauchregion des Dachses – im Gesicht hatte, der will nichts anderes mehr. Erstens: Dachshaar saugt weder Wasser noch Schaum auf und bleibt daher immer geschmeidig. Zweitens: der Schaum wird sehr fein und das Auftragen auf die Haut gleicht einer Massage. Die Haut wird also nicht unnötig gereizt.

Rasierschaum – der Weichmacher für die Barthaare

Rasierschaum hat zwei wichtige Aufgaben: Erstens soll er das Barthaar aufquellen, zweitens soll er den Rasierer beim Gleiten unterstützen. Lass den Schaum nach dem Auftragen circa 3 Minuten auf der Haut bevor du dann mit der Rasur beginnst.

Fazit – so ist man(n) wirklich autark

Ich habe mich noch nie gerne rasiert. Nach einer Rasur – besonders wenn ich das jeden Tag tun musste – fühlte ich mich wie vom Metzger kommend. Auch das Rasieren mit einem Elektroapparat war für mich vielmehr Pflicht und mühselig was immer dazu geführt hat, dass ich mich nur jeden 5. Tag rasiert habe.

Seit ich mich mit dem Rasiermesser auf klassische Weise rasiere, fühlt sich besonders meine Halspartie nicht so an wie wenn man mit dem Sandpapier drüber geschleift hätte. Und es macht Spass und dabei fühle ich mich wie ein echter Kerl – wie ein Cowboy. Hahaha…

Und ich bin wirklich autark.

Wir sind Claudia und Thomas und möchten mit unserem Blog und unseren Tipps Anregungen geben und die Fantasie ankurbeln.

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